Vor ein paar Tagen ist im Ylva Verlag der neue Roman der Bestseller-Autorin Jae erschienen und stürmt bereits die deutschen Charts. Wir haben Jae ein paar Fragen zu ihrem neuen Buch gestellt, die sie uns gerne beantwortet hat.
Kannst du uns kurz erzählen, worum es in deinem lesbischen Liebesroman „Beziehung ausgeschlossen“geht?
In „Beziehung ausgeschlossen“ geht es um Ashley, die den einzigen Blumenladen in der Kleinstadt Fair Oaks betreibt. Ashley ist lesbisch, traut sich aber nicht, sich in ihrer Heimatstadt zu outen, auch aus Angst, ihre eher konservative Familie zu verlieren. Deshalb hat sie beschlossen, sich ganz auf ihren Beruf zu konzentrieren – bis sie für eine Hochzeit mit Sasha, der Besitzerin der Bäckerei, zusammenarbeiten soll und sie dadurch besser kennenlernt. Sasha ist pansexuell und geht offen damit um und obwohl sie auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten, verlieben sie sich ineinander.
Sasha und Ashley spielen bereits in deinem queeren Liebesroman „Perfect Rhythm – Herzen im Einklang“eine Rolle. Nun bekommen sie mit „Beziehung ausgeschlossen“ ihre eigene Geschichte. Was hat dich dazu bewegt aus den beiden ein Paar zu machen?
Mich hat es gereizt, zwei Frauen zusammenzubringen, die sehr unterschiedlich sind: Ashley ist sehr darauf bedacht, was die Leute denken könnten, und ist daran gewöhnt, ihre eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen und den Ruf ihrer Familie zu schützen. Die mutige Sasha hingegen lebt ihr Leben nach ihren eigenen Wünschen – nur hat sie bisher nie geglaubt, dass eine Beziehung dazugehören könnte.
Im Laufe des Romans lernen die beiden viel voneinander und verändern sich zum Positiven. Ihre Gegensätzlichkeit und die Entwicklung zueinander hin hat mir großen Spaß bereitet.
Sashas Bäckerei trägt den wunderschönen Namen „Ein Stück vom Himmel“. Wie bist du auf diesen Namen gekommen?
Dazu habe ich die Hilfe meiner Leserinnen auf Facebook und Twitter in Anspruch genommen und habe sie gebeten, mir Namensvorschläge zu schicken, die ich dann auch zahlreich bekommen habe. Es waren viele gute Vorschläge dabei. Entschieden habe ich mich dann für den Vorschlag meiner Autorenkollegin Lee Winter, denn Sashas leckere Backwaren sind tatsächlich wie ein Stück vom Himmel.
Ashleys Lieblingsgebäck sind die Vanille-Cupcakes mit Erdbeer-Buttercreme aus Sashas Bäckerei. Hast du
selber schon mal Cupcakes gegessen und wie fandest du sie?
Wie Ashley bin auch ich manchmal für leckeres Backwerk zu begeistern. Bisher dachte ich eigentlich immer, dass Cupcakes in Deutschland noch nicht so verbreitet sind, aber vor Kurzem habe ich herausgefunden, dass es in Freiburg, wo ich lebe, sogar eine Konditorei gibt, die sich auf Cupcakes spezialisiert hat. Deshalb habe ich anlässlich der Veröffentlichung von „Beziehung ausgeschlossen“ bzw. der englischen Version „Not the Marrying Kind“ einen Cupcake von jeder Sorte, die die Konditorei anbietet, gekauft und eine Cupcake-Probe abgehalten. Am besten geschmeckt hat mir der Oreos-Cupcake, aber auch der Erdbeer-Cupcake war lecker. Besonders ausgefallen fand ich den Schwarzwälder-Kirschtorte-Cupcake, der mich an eine gelungene Mischung aus meinen Romanen „Beziehung ausgeschlossen“ und „Tintenträume“ erinnert hat, denn Letzterer spielt ja am Rande des Schwarzwalds.
Während des Junggesellinnenabschieds von Leontyne und Holly kommen sich Ashley und Sasha näher. Waren dir die Geschehnisse, die während der Reise passieren, schon zu Beginn deines Schreibprozesses bekannt, oder sind sie erst später entstanden?
Zum Vorbereitungsprozess auf das Schreiben eines Buches gehört bei mir, dass ich mir die Handlung des Romans überlege. Die wichtigsten Ereignisse und Wendepunkte im Roman kenne ich also schon vorher. Aber ich lege nicht jede einzelne Szene vorher fest, sondern lasse auch viel Freiraum, damit die Geschichte sich von selbst entwickeln kann. So wusste ich schon zuvor, dass Sasha und Ashley von ihren Freundinnen zu einem Junggesellinnenabschied in einem Strandhaus in Florida eingeladen werden, aber einiges von dem, was dort dann passiert, hat sich beim Schreiben mehr oder weniger spontan entwickelt.
Dein lesbischer Liebesroman „Beziehung ausgeschlossen“spielt in der Kleinstadt Fair Oaks. Gibt es eine reale Vorlage, an der du dich während deines Schreibprozesses orientiert hast? Wenn ja, hast du sie besucht?
Ja, für Fair Oaks gibt es tatsächlich eine real existierende Vorlage, nämlich eine Kleinstadt in der Nähe von Maryville im US-amerikanischen Missouri. Selbst besucht habe ich das Städtchen noch nicht, allerdings wohnt eine Freundin von mir ganz in der Nähe und könnte mich mit Bildern und Beschreibungen versorgen. Ich denke, die Geschichte könnte aber auch in jeder anderen Kleinstadt in den meisten Ländern der Welt spielen. Wer so wie ich selbst in einer Kleinstadt oder einem Dorf aufgewachsen ist, der wird sich sicherlich in der Geschichte wiederfinden.
Du hast mit Sasha und Ashley zwei sehr unterschiedliche Protagonistinnen erschaffen. Gibt es zwischen den beiden und dir Gemeinsamkeiten und wenn ja, welche?
Leider kann ich weder so gut backen wie Sasha noch so wunderschöne Blumensträuße binden wie Ashley. Was ich mit beiden gemeinsam habe, ist, dass ich in einem sehr kleinen Ort aufgewachsen bin, in dem jeder jeden kennt, Gerüchte schnell verbreitet werden und jede Art von Anderssein zunächst erst einmal eher negativ gesehen wird. Deshalb konnte ich mich gut in Ashley einfühlen und mir vorstellen, warum es für sie nicht so einfach ist, sich zu outen.
Hast du ein Ritual oder eine Gewohnheit, nachdem du mit dem Schreibprozess deines Manuskriptes fertig bist?
Da ich an einem Buch jeweils ungefähr ein halbes Jahr arbeite, ist der Abschluss eines Romans nichts Alltägliches, deshalb versuche ich schon, es auch gebührend zu feiern. Meistens feiere ich den Abschluss oder die Veröffentlichung eines Buches mit Freundinnen bei einem leckeren indischen Essen (in dem Restaurant, das auch in meinem Roman „Tintenträume“ vorkommt) und/oder mit einem Eisbecher. „Beziehung ausgeschlossen“ habe ich, wie schon erwähnt, jedoch zu Sashas Ehren mit Cupcakes gefeiert.
Jae hat früher als Psychologin gearbeitet, gab dann aber ihren Beruf auf, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Mittlerweile sind sechzehn ihrer Romane im Ylva Verlag veröffentlicht worden, zuletzt der Roman „Beziehung ausgeschlossen„.