Wie sieht wohl das Privatleben von Schriftsteller/innen aus? Und was bekommen sie eigentlich zu Weihnachten? Sicherlich Unmengen an Büchern, Notizblöcken und Stiften – oder doch nicht? Wir haben unsere Ylva Autorinnen gefragt, was sie dieses Jahr geschenkt bekamen. Außerdem wollten wir gern wissen, was unsere Lesbian Fiction Autorinnen sich für 2016 vorgenommen haben.
Jae glaubt, dass sie dieses Jahr ziemlich brav war, da sie zu Weihnachten so reichlich beschenkt wurde. „Unter anderem lagen eine Weltkarte zum Freirubbeln der Orte, an denen ich schon gewesen bin, eine Tasse zum Golfspielen in den Schreibpausen und mehrere Bücher unterm Tannenbaum!“
Dagegen hatte Verena Martin ein wenig Pech mit ihren Geschenken. Ihre Familie hat für das Verschenken allerdings auch ein ungewöhnliches System. „Jeder trägt Wünsche in eine Liste ein. Dann muss sich jeder zwei Geschenke, die sie/er verschenken will, aussuchen. Man weiß aber nicht, wer sich das Geschenk gewünscht hat. Da gibt es manchmal ganz schöne Überraschungen, wenn man sieht, dass das Geschenk doch nicht für die Person war, für die man dachte, dass es wäre.“ Dieses Jahr hatte sich Verena unter anderem zwei Bücher gewünscht. Den ersten Sammelband der Comicbücher zur Fernsehserie „The Walking Dead“ und ein Buch zu Verenas neuem Hobby, dem Bogenschießen. Das Comic hat sich der Verschenkende leider an seine ehemalige Anschrift liefern lassen, so dass es nicht pünktlich zu Weihnachten bei Verena war. Die Hoffnung ist, dass es noch bis Silvester bei ihr ankommt. Das zweite Buch wurde zwar rechtzeitig und mit der richtigen Zieladresse bestellt, es kam jedoch trotzdem bisher nicht an. Als Trost bekam Verena dann eine Flasche Apfelwein geschenkt, als „Zielwasser“, wie ihr gesagt wurde. „Das Blöde daran – ich trinke gar keinen Alkohol.“ Doch gab es auch Geschenke, über die sich Verena sofort freuen konnte: „Von meiner Frau habe ich einen echt tollen, handgefertigten Stift bekommen.“ Dieser passt perfekt in ihre immer weiter wachsende Sammlung besonderer Stifte. Außerdem gab es einen „Messenger Bag“ im Army-Style. „In diese Tasche passt genau mein Laptop hinein“, freut sie sich.
Die Herausgeberin Astrid Ohletz berichtet vom bisher seltsamste Weihnachtsfest überhaupt: „Temperaturen, in denen frau mit T-Shirt in der Wohnung rumlaufen und sich auf dem Balkon sonnen kann und dazu auch keine Weihnachtsdeko in der Wohnung.“ Da der Ylva Verlag kurz vor Weihnachten erst den Umzug in neue Büroräume beendete, hatten Astrid und ihre Frau keine Zeit für Dekorationen und Weihnachtsstimmung. „Da wir dann auch wirklich auf dem Zahnfleisch gegangen sind, haben wir uns entschieden, dass wir diese Weihnachten drei Tagen nur schlafen und/oder Serien schauen.“ Geschenke gab es aber trotzdem. Am meisten freuten sich Astrid und ihre Frau über das Poster von „Hunstanton“, ein altes Werbeposter der englischen Bahn. „Old Hunstanton“ ist außerdem der Ort, in dem die beiden seit vier Jahren ihren Jahresurlaub verbringen, „und die weiß-roten Klippen erkennt jeder, der schon einmal dort war.“ Das Poster kam übrigens von der Ylva Autorin Gill McKnight. Darüber hinaus gab es für Astrid interessante Essige und Öle, über die sie sich als begeisterte Köchin sehr gefreut hat. Außerdem gab es gefühlt tonnenweise Schokolade. „Darüber freuen sich sicher am meisten unsere Angestellten und die DHL oder Hermes Bot/innen, da wir alle Süßigkeiten im Büro in einer großen Schüssel für alle zur Verfügung stellen werden :-)“
Was haben sich unsere Autorinnen für das Jahr 2016 vorgenommen?
Jae hat beim Nachdenken über die Vorsätze für das nächste Jahr erfreut festgestellt, dass sie alle ihre Ziele erreicht hat! Für 2016 wünscht sie sich, dass es im neuen Jahr ebenso gut läuft. „Ich habe mir vorgenommen, nicht nur meinen Roman Im Scheinwerferlicht zu veröffentlichen, sondern auch noch ein weiteres meiner Bücher – Just Physical – ins Deutsche zu übersetzen.“ Außerdem möchte sie zwei englische Romane und einen weiteren Schreibratgeber schreiben. „Langeweile kommt da bestimmt nicht auf!“
Wie sicherlich Viele, hat sich Verena Martin vorgenommen, auf jeden Fall mehr Sport zu machen. Zur Zeit macht sie jeden Tag mit ihren Hunden im Wald mehrere Kilometer Walking. „Das will ich in den nächsten Monaten steigern und auch mehr Krafttraining machen. Vielleicht sogar in einem Fitnessstudio. Aber nicht, bis ich wie eine Bodybuilderin aussehe. ;)“ Nachdem Verena 2015 wegen Rückenprobleme lange krankgeschrieben war, möchte sie im neuen Jahr auf jeden Fall wieder arbeiten gehen und endlich wieder fit werden. Außerdem möchte sie sich von der Arbeit nicht mehr so stressen und hetzen lassen. „Das Leben ist zu kurz dafür.“ Sie möchte lieber öfter mit ihrer Frau Motorrad fahren und mit den Hunden Zeit an der frischen Luft und in der Natur verbringen. „Das inspiriert meine Fantasie dann auch für das Schreiben. Vielleicht hole ich im Frühling sogar mein Fahrrad wieder Mal aus dem Keller.“ Was das Schreiben angeht, bedauert Verena, dass sie 2015 einen kleinen Hänger hatte. „Ich habe zwar an einem neuen Roman gearbeitet und ihn auch schon eingereicht, aber es ging alles nur sehr schwerfällig voran.“ 2016 möchte sie mindestens diesen angefangenen Roman fertig machen. Außerdem schreibt sie gerade zwei weiteren Romanen: „Der Eine liegt mir ganz, ganz besonders am Herzen, weil es meine erste längere Geschichte (und nicht Fanfiction) war, die ich im Internet eingestellt habe. Ich will diese Geschichte überarbeiten, erweitern, verbessern und dann hoffentlich irgendwann als richtiges Buch veröffentlichen. Das würde mich sehr glücklich machen. Und meine Leser/innen hoffentlich auch.“
Neben den Klassikern wie „gesünder ernähren und mehr Sport treiben“, möchte sich Franziska Kirchhoff 2016 politisch mehr engagieren: „Ich will meinen Hintern gerade für aktuelle weltpolitische Geschehnisse öfter vom Sofa zu bekommen.“ Geschehnisse möchte sie nicht länger nur passiv wahrnehmen, sondern eine aktivere Rolle einnehmen. „Es passiert gerade so viel Schlimmes in der Welt, da möchte ich mich später nicht fragen müssen, ob ich etwas hätte Bewirken/ Verändern können, wenn ich damals im Jahr 2016 für individuelle Freiheit, Persönlichkeitsrechte und Frieden auf die Straßen gegangen wäre oder die richtigen Organisationen finanziell unterstützt hatte.“
Astrid Ohletz wünscht sich, dass es der Ylva-Verlag schafft, die Qualität der Bücher weiter so hoch zu halten, wie bisher, „damit sowohl unsere Bücher, als auch unsere Autorinnen ernst genommen werden“. Außerdem wünscht sie sich, dass mehr Leser/innen unsere Bücher in die Hände bekommen. Unter ihrem Pseudonym möchte Astrid 2016 wenigstens einen Roman und zwei Kurzgeschichten veröffentlichen. „Das ist sehr schwierig, weil ich kaum Zeit habe und zu den Autor/innen gehöre, die es nicht schaffen zu schreiben, wenn sie immer nur eine Stunde am Tag dafür haben. Ich brauche „Head Space“, sprich, muss gedanklich spazieren gehen können—was übrigens hervorragend funktioniert, wenn ich auch wirklich spazieren gehe oder am Herd stehe.“ Ein weiterer Vorsatz von Astrid ist es, öfter mal wieder die Kamera in die Hand zu nehmen. Und last, but not least: „Ab 2016 wird sonntags nicht mehr gearbeitet. Vorbei ist die Zeit der 80 Stunden Wochen und sieben Arbeitstage. Yeah!“
Wir alle hoffen, die Ylva Leser/innen hatten entspannte Feiertage und starten entspannt ins neue Jahr. Alles Gute für euch vom Ylva-Team und unseren Autorinnen! 2016 wird ein aufregendes Jahr mit vielen neuen Lesbenbüchern, queeren Blogbeiträgen und Berichten von Events aus dem LGBTQ-Spektrum. Teilt uns auch gern eure Wünsche für das neue Jahr mit. Habt ihr Vorschläge für Bücher, die 2016 unbedingt geschrieben werden müssen? Schreibt uns eine Email an info@ylva-verlag.de oder hinterlasst uns einen Kommentar hier im Blog, bei Facebook oder bei Twitter.