Jae ist eine der erfolgreichsten Autorinnen in der Geschichte von Ylva! Seit 2012 veröffentlicht sie lesbische Liebesromane bei uns. Im Januar haben wir ihren neuen Roman „Bachelorette Nummer zwölf“ veröffentlicht, der gerade ins Deutsche übersetzt wurde. Heute haben wir uns mit ihr zusammengesetzt, um über ihren Schreibprozess und die Inspiration hinter diesen tollen Geschichten zu sprechen.


Wie hast du es geschafft, die Chemie zwischen den Protagonistinnen in „Bachelorette Nummer zwölf“ so wunderbar knistern zu lassen? Gab es Momente beim Schreiben, in denen du selbst ganz verzaubert warst von der lesbischen Liebesgeschichte, die du erschaffen hast?

Beim Schreiben fühlte es sich die meiste Zeit über so an, als würden das Knistern und die Chemie zwischen Regina und Ellie ganz ohne mein Zutun entstehen. 

Zum Teil liegt das daran, dass sich Regina und Ellie anfangs nicht ausstehen können und dass ihre Persönlichkeiten geradezu gegensätzlich sind. Regina ist kühl und sachlich, während Ellie warmherzig und romantisch ist. Das sorgt für jede Menge Zündstoff zwischen ihnen. 

Zu Beginn begegnen sich die beiden mit vorgefassten Meinungen übereinander: Ellie hält Regina für eine arrogante Halbgöttin-in-Weiß, während Regina meint, Ellie sei eine übermäßig sentimentale Plaudertasche. 

Was die Sache noch spannender macht, ist die Tatsache, dass die beiden einander von Anfang an attraktiv finden, das aber nie im Leben zugeben würden.

Beim Überarbeiten des Manuskripts, während des Lektorats und beim Korrekturlesen habe ich die Geschichte viele Male gelesen. Aber selbst nach einem halben Dutzend Durchgängen kam keine Langeweile auf und ich habe die Geschichte jedes Mal gern gelesen. Ich musste mich immer wieder ermahnen und mir streng sagen, dass ich nicht zum Vergnügen lese, sondern um Fehler zu finden. Das fand ich ein sehr ermutigendes Zeichen!

Bachelorette Nummer zwölf von Jae
Bachelorette Nummer zwölf

Dein Buch hat neben all der Romantik auch so wunderbare humorvolle Momente. Wie findest du die perfekte Balance zwischen Lachen und Liebe und hast du bestimmte Techniken oder Inspirationsquellen beim Schreiben, die dir dabei helfen?

Ich sehe es gar nicht unbedingt als eine Balance zwischen Lachen und Liebe an, weil für mich Lachen nicht das Gegenteil von Liebe ist, sondern eher ein wichtiger Teil von Liebe. Mir persönlich ist ein Sinn für Humor sowohl in meinem Freundeskreis als auch bei einer Partnerin wichtig. Gemeinsam zu lachen und sich gegenseitig zum Lachen zu bringen, erzeugt eine Form von Intimität, die verbindet und einander näher bringt. 

Ich habe keine spezielle Technik, um humorvolle Situationen oder Dialoge zu schreiben. Meine Inspirationsquelle ist mein eigenes Leben. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der witzige Wortgefechte und gegenseitiges Necken zum Alltag dazugehört haben, deshalb fällt es mir leicht, solche Dialoge zu schreiben. Der witzige Schlagabtausch zwischen Regina und Ellie hat mir beim Schreiben mit am meisten Spaß gemacht.

Das Setting von „Bachelorette Nummer zwölf“ ist ja sehr wichtig. Welche Bedeutung hat für dich der Ort, an dem sich die Liebe entfaltet, und wie trägt das Setting dazu bei, die Beziehung zwischen den Charakteren zu intensivieren?

Im Allgemeinen ist das Setting meiner Geschichten ziemlich wichtig. In einigen meiner Romane, wie z. B. in „Tintenträume“, ist der Schauplatz sogar fast eine zusätzliche Nebenfigur. 

„Bachelorette Nummer zwölf“ spielt in Kansas City, Missouri, einer Stadt mit etwa 500.000 Einwohnern. Ich wollte, dass die Geschichte in einer Großstadt stattfindet, sodass in der Notaufnahme, in der Regina und Ellie arbeiten, viel los ist. Gleichzeitig sollte die Stadt aber auch „klein“ genug sein, dass es gemütliche Viertel gibt, wo sich die Nachbarn alle kennen. In einer solchen Gegend lebt Ellie, weil das einfach zu ihr passt, während Regina in einem anonymen Hochhaus wohnt. 

Außerdem habe ich mich für Kansas City entschieden, weil es in der Nähe von Fair Oaks liegt, der fiktiven Kleinstadt, in der meine Fair-Oaks-Serie spielt. So konnte Sasha aus „Beziehung ausgeschlossen“ die Lehrerin in dem Backkurs für zwei sein, den Ellie bei der Single-Auktion ersteigert. 

Viele der Schlüsselszenen des Romans waren so nur aufgrund des Schauplatzes möglich. Das erste Date auf der Eislaufbahn im Freien, das Springbrunnenkonzert später im Buch und Reginas Geständnis auf der Aussichtsplattform über dem Missouri … Das sind alles Orte, die es tatsächlich gibt, und ohne sie hätten sich diese Szenen sicherlich anders abgespielt. 

Der wichtigste Schauplatz ist jedoch das Krankenhaus, in dem sie arbeiten. Die Arbeit in der Notaufnahme ist stressig, und wir sehen Ellie und Regina mehrfach in Situationen, in denen es um Leben und Tod geht. Des Öfteren müssen sie zusammenarbeiten und die Spannungen – und die Anziehung – zwischen ihnen ignorieren, wenn es darum geht, das Leben eines Patienten zu retten. Das Krankenhaus-Setting trägt deshalb definitiv dazu bei, die emotionale Intensität zwischen den beiden noch zu erhöhen.

Jae
Jae

In „Bachelorette Nummer zwölf“ präsentierst du uns wieder eine wunderbar vielfältige lesbische Liebesgeschichte. Wie schaffst du es, authentische lesbische und queere Charaktere zu schaffen, die nicht nur berühren, sondern auch ein breites Publikum ansprechen?

Bevor ich mit dem Schreiben anfange, nehme ich mir immer viel Zeit, um die Hauptfiguren zu entwickeln. 

Mein Ziel ist es, Figuren zu erschaffen, die sich wie echte Menschen anfühlen, anstatt eindimensionale Charaktere zu bleiben. Deshalb entwickle ich für jede der Hauptfiguren eine detaillierte Hintergrundgeschichte und ein Persönlichkeitsprofil mit Stärken und Schwächen. Die Charaktere existieren nicht erst seit Seite 1, sondern jede hat eine Vergangenheit, die sie geprägt hat und beeinflusst, wie sie auf die Geschehnisse in der Geschichte reagiert. 

Selbst eine selbstsicher auftretende Figur wie Regina braucht Eigenschaften, die sie menschlicher machen und mit denen sich die Lesenden identifizieren können. In ihrem Job mag sie perfekt sein, aber im Rest ihres Lebens ist sie es nicht. Zwar würde sie nie eine Schwäche zugeben, aber aufgrund eines Vorfalls in ihrer Vergangenheit hat sie Angst, sich vor ihren KollegInnen verletzlich zu machen. 

Ich denke, es sind diese menschlichen Schwächen und komplexen Persönlichkeiten, die meine LeserInnen ansprechen. 


So, liebe Leser:innen, das war’s erst einmal. Wir hoffen, dass euch das Interview mit Jae gefallen hat und ihr einen Einblick in ihren Schreibprozess von Liebesromanen bekommen habt. Alle guten Dinge haben ein Ende, aber hier bei Ylva sorgen wir dafür, dass es ein Happy End gibt!

Also schaut euch Jaes Bachelorette Nummer zwölf“ hier an und genießt diese wunderbare lesbische Liebesgeschichte.

Interview mit Jae: Inspiration für ihren neuen lesbischen Liebesroman „Bachelorette Nummer zwölf

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen